Das von der hessischen Landesregierung geplante neue Hessische Kinderförderungsgestz (HessKiföG) gefährdet die Qualität der frühkindlichen Betreuung und Bildung auch in der Region Marburg-Biedenkopf.
Das geplante Gesetz sieht unter anderem vor, die Landesfördermittel nach der Zahl der besetzten Plätze in der Gruppe zu vergeben. Wer mehr besetzte Plätze hat, bekommt also mehr Geld. Ein klarer Anreiz für vollere Gruppen. Entsprechend würden die maximale Förderung nur Kitas erhalten, wenn die Gruppen voll, also mit 25 Kindern besetzt sind. Bei Kindern unter 3 Jahren ist die Anhebung der maximalen Gruppengröße sogar von heute 8-10 auf bis zu 16 Kindern geplant.
Wieder einmal hat die hessische Landesregierung zu Ungunsten der ländlichen Regionen entschieden, erklärt Angelika Löber, SPD-Kandidatin für den Hessischen Landtag. Wenn in Zukunft nach Gruppenstärke gefördert wird, ist das ganz klar eine Benachteiligung der kleinen Kindergärten in unserer Region.
Gleichzeitig stellt die Landesregierung noch mit weiteren betriebswirtschaftlichen Hebeln die gute Versorgung Kinder in Frage. So ist unter anderem geplant, die Personalstandard dahingehend zu ändern, dass auch 20 Prozent pädagogisch nichtqualifiziertes Personal eingesetzt werden kann.
Dieses Gesetz muss gestoppt werden. Unsere Kinder brauchen eine gute Versorgung. Und auch behinderte Kinder haben ein Recht auf Integration und Förderung. Dass ihre Aufnahme in der Gruppe in Zukunft ohne Erhöhung der Fachkraftstunden vonstatten gehen soll, ist in meinen Augen ein Skandal.