G 9: Elternwille wird ignoriert

Eine unglaubliche Arroganz legen CDU und FDP an den Tag, wenn es um die Forderungen Tausender Eltern geht, für ihre Kinder die 6-jährige Mittelstufe, d.h. G 9, wählen zu dürfen. Die angebliche Wahlfreiheit, die der Ministerpräsident ausgerufen hatte, steht lediglich auf dem Papier, ist aber in der Praxis nicht gewährleistet. Es gibt in Hessen zum einen kein flä-chendeckendes G 9-Angebot und zum anderen verweigert die Landesregierung den heutigen 5. und 6. Klassen die nachträgliche Rückkehrmöglichkeit zu G 9. Das ist der letzte Beweis dafür, dass die Wahlfreiheit nie wirklich gewollt war. Mit seinem Vorstoß wollte Bouffier ledig-lich G 8 retten und die Kritiker ruhig stellen.
Mit der Ablehnung einer Petition, die diese Rückkehrmöglichkeit forderte und von mehr als 30.000 Eltern unterzeichnet wurde, haben sich CDU und FDP zum wiederholten Mal den For-derungen tausender Eltern verweigert. Diese Ablehnung mit gesetzlichen Hürden zu begrün-den, ist aus unserer Sicht geradezu abenteuerlich, da erst CDU und FDP mit ihrer Mehrheit im Dezember 2012 die entsprechenden Gesetzesänderungen vorgenommen haben. Bemer-kenswert ist in diesem Zusammenhang, dass CDU-Abgeordnete in ihren Wahlkreisen für die Rückkehrmöglichkeiten gestimmt haben und im Landtag für die Ablehnung den Arm Heben.
Aus Sicht der SPD gibt es keine rechtlichen und schulorganisatorischen Gründe, die gegen die Petition und gegen die Rückkehr bestehender 5. und 6. Klassen zur sechsjährigen Mittel-stufe (G 9) sprechen. Die schwarz-gelbe Landesregierung verwehrt mit Ihrer Betonpolitik den Kindern ausreichend Zeit für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung und die Chance auf eine wirklich nachhaltige Bildung!