Das Thema Burgwaldwasser für Frankfurt ist mir ein besonderes Anliegen. Ich werde den weiteren Verlauf stark beobachten. Die kostbaren Biotope unseres größten Waldgebietes können nicht aufs Spiel gesetzt werden!
Im Kreisausschuss haben wir hier entsprechend nachgefragt. Im Kreistag wird die SPD-Fraktion das Thema vorerst nicht aufgreifen, da SPD mehrere Vertreter im Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke besitzt.
Aber was ist hier der aktuelle Stand? Wo liegen die Probleme?
Der Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke (ZMW), ein nicht gewinnorientiertes Unternehmen in kommunaler Trägerschaft, hat einen Liefervertrag mit einem Wasserversorger geschlossen, der OWAG, der Trinkwasser, bisher vor allem aus dem Vogelsberg, in großen Mengen in die Rhein-Main-Region liefert.
Auf Grund ökologischer Schäden durch hohe Grundwasserentnahmen im hessischen Ried und auch im Vogelberg, die dort zu deutlichen Einschränkungen zu Gunsten der Umwelt führten, soll nun der Vertrag vor allem die Versorgung Frankfurts mit dem Flughafen und all seinen Industrien garantieren.
Die zusätzliche Grundwasserentnahme des ZMW soll u.a. in den Trinkwasserbrunnen Wohratals erfolgen, die sich aus Grundwasser des Burgwaldes speisen. Dort wird nun befürchtet, dass diese Grundwasserentnahmen das empfindliche Gleichgewicht in den mit viel Mühe aufgebauten Feuchtbiotopen und Mooren zerstören wird.
Als Rechtfertigung für ihr Vorgehen gibt der ZMW an, dass durch geringeren Wasserverbrauch, zurückgehende Bevölkerungszahlen im Versorgungsgebiet und eine abnehmende Zahl an Industriebetrieben bei gleichbleibenden Fixkosten die Wasserpreise erhöht werden müssten, sofern keine neuen Kunden gewonnen werden könnten. Auch hätte ein Starkpumpenversuch keine schädlichen Auswirkungen auf die Oberflächengewässer gehabt.
Letzteres bestätige ein altes Gutachten, das besagt, dass in Folge wasserundurchlässiger Lehm und Tonschichten das Grundwasser in der fraglichen Region nicht mit den Oberflächengewässern in unmittelbarem Kontakt stehe. Trotzdem sträubt sich der ZMW gegen ein Ökomonitoring, wie es nach den aufgetretenen Schäden die Basis z.B. der Wasserentnahme im Vogelsberg darstellt.
Diese Haltung des ZWM ist für uns nicht nachvollziehbar. Bedenklich ist zudem, dass mit dem Bau einer Verbindungsleitung zum Netz der OWAG bereits begonnen wurde.
Aus unserer Sicht sind viele Fragen ungeklärt, vor allem ist zu prüfen:
Da die Wasserrechte des ZMW in Wohratal Ende 2013 auslaufen, besteht nun die gute Möglichkeit, für den neuen Vertrag genau das Ökomonitoring für die Wasserentnahme in den Wohrataler Brunnen vorzuschreiben, das auch die Vogelsberger Gemeinden nach Auftreten der ökologischen Schäden erarbeitet haben und durchsetzen konnten. Dies muss Ziel der politisch Verantwortlichen in den betroffenen Gemeinden und im Landkreis sein.