Angelika Löber (SPD): Gentechnikfreies Hessen nur Schein – Kündigung der Zusammenarbeit mit McDonalds nur ein symbolischer Akt

Die verbraucherschutzpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Angelika Löber hat die Hessische Landesregierung für Aussagen kritisiert, die suggerieren, das Hessen frei von Gentechnik sei. „In einer Pressemitteilung vom 2. Mai 2014 teilte das hessische Umweltministerium mit, dass Ministerin Hinz einer künftigen Zusammenarbeit und Sponsorentätigkeit mit McDonalds eine Absage erteilt. Seit 13 Jahren habe sich McDonalds an eine Selbstverpflichtung gehalten, wonach Hähnchenfleisch-Zulieferer keine gentechnisch veränderten Futtermittel einsetzen durften. Diese Selbstverpflichtung hat das Unternehmen nun gebrochen. Die Entscheidung der Landesregierung in dieser Frage ist für die SPD-Fraktion mehr als verwirrend, denn das Unternehmen hat nie ausgeschlossen, dass gentechnisch verändertes Futter bei Produkten von Schweinen und Rindern eingesetzt wird“, sagte Löber am Montag in Wiesbaden.

Die Landesregierung hielte bis ins Frühjahr 2014 an einer Zusammenarbeit mit McDonalds fest, obwohl offensichtlich nur eine Fleischart bei McDonalds gentechnikfrei produziert worden ist. Somit könne freilich nicht von einem gentechnikfreien Hessen gesprochen werden. Neben der Fleischproduktion bei McDonalds würden sich in den Regalen deutscher Supermärkte ohnehin genügend andere Lebensmittel mit gentechnikveränderten Inhaltsstoffen stapeln. Umso verwunderlicher wirkten da die Worte der Staatssekretärin im Umweltministerium, Dr. Beatrix Tappeser, auf der 20. Landwirtschaftlichen Fachtagung zum Thema Gentechnik und Landwirtschaft. So sagt sie: „Wir wollen, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, die Schöpfung bewahren und die Natur und Umwelt schützen in der Verantwortung für künftige Generationen. Hessen soll gentechnikfrei bleiben. Damit unterstützen wir die Gentechnikfreiheit auch auf europäischer Ebene.“

„Dieses Statement suggeriert einen falschen Eindruck über die tatsächliche Situation in Hessen. Schöne Worte allein reichen nicht, um Hessen zu einer gentechnikfreien Region zu machen und so bleibt es bei den Worten von Ministerin Hinz vom 22. Mai 2014, lediglich „ein symbolischer Akt“, aber nicht mehr“, so Löber.