Wiesbaden. Dr. Thomas Spies, der stellvertretende Vorsitzende und gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, hat Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) aufgefordert, sich bei den Beschäftigten des Universitätsklinikums Gießen und Marburg für sein Verhalten zu entschuldigen. „Erneut ignoriert der Ministerpräsident die Sorgen und Nöte der Beschäftigten des Universitätsklinikums Gießen und Marburg“, sagte Dr. Spies am Donnerstag im Landtag.

Der Ministerpräsiden hatte auf einen Brandbrief der Betriebsräte mit kopierten Zahlen von der Internetseite des Universitätsklinikums geantwortet. In der Landtagsdebatte ließ Bouffier dann ein lautstarkes Loblied auf die Privatisierung von Krankenhäusern erklingen. „Die Beschäftigten arbeiten an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Statt abgeschriebener Zahlen sollte Herr Bouffier den von ihm durch die UKGM-Privatisierung in Nöte gebrachten Beschäftigten den angemessenen Respekt zollen“, betonte der Marburger SPD-Abgeordnete.

Dr. Spies kritisierte zudem, dass der Ministerpräsident die Zahlen unkritisch übernommen habe. „Die Zahlen sind schöngerechnet. Das UKGM rechnet Stunden einfach in Stellen um, dabei gibt es diese gar nicht. Herr Bouffier verweigert allerdings jede kritische Überprüfung. Damit ignoriert er sehenden Auges die Sorgen der Beschäftigten. Genau dafür ist eine Entschuldigung unverzichtbar“, sagte Dr. Spies.

Die Anfrage als Grundlage der Debatte finden Sie unter folgendem Link: Antrag zur Beschäftigungssituation am Uniklinikum Gießen und Marburg.