
Wiesbaden. Kunststoffhaltige Verpackungen gehören neben Glas und Papier zu den heute am meisten verwendeten Verpackungsmaterialien. Eine besondere Bedeutung kommt dabei Kunststoffverpackungen im Lebensmittelbereich zu", sagte Angelika Löber, verbraucherpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. So seien allein im Jahr 2013 knapp 4,3 Millionen Tonnen Verpackungsmaterialen aus Kunststoff produziert worden. Diese hätten den Vorteil, dass die darin verpackten Lebensmittel über einen längeren Zeitraum vor Verderb und Verunreinigungen geschützt werden könnten; jedoch stelle sich zunehmend die Frage, inwieweit Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff gesundheitsbelastende Stoffe an das zu schützende Produkt abgäben und damit die Gesundheit der Konsumenten gefährden könnten, erklärte die Abgeordnete.
"Lebensmittelverpackungen dürfen unter normalen oder vorhersehbaren Verwendungsbedingungen keine Bestandteile, die die Gesundheit des Menschen gefährden, an das Lebensmittel abgeben", betonte Löber. Verbraucherschutzorganisationen befürchteten aber nicht ohne Grund, dass dies besonders bei Kunststoffverpackungen der Fall sei. Denn bei Kontrollen und Untersuchungen würden immer wieder schädliche Substanzen in Lebensmitteln gefunden, die voraussichtlich auf die Verpackung zurückzuführen seien
Die gesundheitlichen Risiken von Kunststoffverpackungen bei Lebensmitteln sind bisher nicht ausreichend erforscht. Die Landesregierung muss sich deshalb dafür einsetzen, dass die möglichen Gefahren umfassender analysiert werden, insbesondere weil die Verwendung dieser Verpackungen bei Lebensmitteln zugenommen habe und weiter zunehmen wird.
Neben den potenziellen gesundheitlichen Risiken kunststoffhaltiger Verpackungen ist aber auch die Umweltverträglichkeit in den Mittelpunkt zu rücken. Bis sich beispielweise eine normale Plastiktüte zersetzt, dauert es fast 400 Jahre.
Löber: "Wir begrüßen die Entscheidung der Europäischen Union, den Gebrauch von Plastiktüten in der Wertegemeinschaft deutlich zu beschränken. Dies ist ein wichtiges erstes – Signal zum Schutz der Umwelt. Neben einer Reduzierung müssen wir uns allerdings auch dafür einsetzen, dass die Verwertung kunststoffhaltiger Verpackungen ausgeweitet wird."
Es bleibe festzuhalten, dass Verpackungen aus Kunststoff zwar Vorteile böten, aber unbestritten hohe gesundheitliche und umweltbelastende Risiken bestünden. Wir brauchen eine wesentlich umfangreichere Analyse, Begrenzung und Reduzierung der Risiken, so dass die Verbraucherinnen und Verbraucher keine gesundheitlichen Gefahren befürchten müssen. "Im Zweifel muss immer der Schutz der Gesundheit Priorität haben", sagte die Sozialdemokratin abschließend.