Die verbraucherschutzpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Angelika Löber, hat im Hessischen Landtag Anstrengungen für eine Wertschätzung von Lebensmitteln gefordert und Lebensmittelverschwendung angeprangert. Es ist skandalös, dass in Deutschland fast die Hälfte aller produzierten Lebensmittel auf dem Müll landet. Mehr als die Hälfte davon wäre noch genießbar. Rund 20 Millionen Tonnen Lebensmittel werden jährlich vernichtet im Gegenwert von bis zu 25 Milliarden Euro, sagte die Abgeordnete heute in Wiesbaden.
Die Erzeugung von Nahrungsmitteln verursache zudem klimaschädliche Treibhausgase und belaste Böden, Luft und Grundwasser. Wenn Lebensmittel im Müll landeten, sei der Einsatz der Ressourcen teilweise umsonst.
Löber forderte die Landesregierung auf, einen runden Tisch "Hessen schätzt Lebensmittel" einzurichten, der sich aus allen Beteiligten der gesamten Wertschöpfungskette zusammensetze, um gezielte Maßnahmen und Konzepte zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen zu erarbeiten. Ziel könnte ein Aktionsplan gegen Lebensmittel¬verschwendung in Hessen sein, der auch entsprechend mit finanziellen Mitteln ausgestattet wird. Wir benötigen gezielte Aufklärungs- und Bildungsmaßnahmen der Verbraucher zum sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln. Insbesondere in der Schul- und Berufsbildung sind Ernährung und Lebensmittelverschwendung stärker in den Unterricht zu integrieren, ergänzte Löber.
Während jedes Jahr mehrere Millionen Tonnen Lebensmittel einfach weggeschmissen werden, müssen weltweit immer noch Millionen von Menschen täglich hungern. Dieser Zustand kann und darf gesamt¬gesellschaftlich nicht weiter hingenommen werden, sagte die SPD-Abgeordnete abschließend.