Statt Erhaltungsziele und Erhaltungsmaßnahmen zu optimieren nur Floskeln und schön klingende Absichtserklärungen!

Am 8. Juni besichtigte die heimische Landtagsabgeordnete Dr. Daniela Sommer gemeinsam mit sachkündigen Bürgerinnen und Bürgern bzw. dem Naturschutz Verbundenen das FFH-Gebiet Sackpfeife. Dort wurde laut der Beantwortung des Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Rahmen einer parlamentarischen Initiative (Drs. 19/3018) der SPD-Landtagsfraktion in den letzten zehn Jahren schützenswerter Altbaumbestand geschlagen, was zu einer flächenhaften Auflichtung und Ausdünnung der Bestände führte. Sie nahm dies zum Anlass, erneut gemeinsam mit Angelika Löber, der umweltpolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, nachzuhaken (Drs. 19/3559).
„Leider hat die Ministerin die Fragen mit denselben Floskeln wie vor einem halben Jahr beantwortet“, zeigen sich die Sozialdemokratinnen enttäuscht. Zur Klarstellung in den in der Vorbemerkung angegebenen Zahlen Dr. Sommer darauf hin, dass die 1.300 ha Anteile alter Buchenwälder mit Bestandsalter >160 Jahre (= 7 % der Waldfläche des Forstamtes), die angeblich „außergewöhnlich hoch“ sein sollen, eindeutig unter dem Bundesdurchschnitt (8,3 %) liegen!
Sommer und Löber fordern wie von Sachverständigen und Naturschützern gefordert, in den jeweiligen Schutzgebieten ein gebietsbezogenes Monitoring einzuführen. Das derzeitige arten- und lebensraumbezogene FFH-Monitoring sei lediglich als Stichproben-Monitoring konzipiert: „Kleinflächige qualitative Veränderungen in Altholzbeständen lassen sich nur durch typische holzbewohnende Arten dokumentieren. Insgesamt zeigt sich nochmals, dass die Schutzwirkung der FFH-Richtlinie faktisch bei null liegt. Es wird der Wirtschaftswald, nicht aber die ursprüngliche Natur geschützt. Für die grüne Ministerin ist das leider ein Armutszeugnis!“
Umweltministerin Hinz weist darauf hin, dass der naturgemäße Waldbau das schlagweise Waldgefüge längerfristig durch dauerwaldartige Strukturen ablösen soll. Insgesamt bewerten und bedauern die SPD-Abgeordneten die Antwort von Ministerin Hinz wie folgt: „Das sind schön klingende Absichtserklärungen, bisher ohne substanziellen Hintergrund. Es sind leider keine Anpassungen geplant, den Erhaltungszustand von Waldlebensräumen zu optimieren.“