Stallpflicht für Rassegeflügel gelockert

Die Landesregierung lockert die im November landesweit und flächendeckend angeordnete Stallpflicht für Wirtschafts- und Rassegeflügel nach Einreichung eines dringlichen Berichtsantrages von Angelika Löber, der umweltpolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion.

Damit ist die Zucht alter Geflügelrassen im Landkreis Marburg-Biedenkopf fortan nicht mehr gefährdet. Löber spricht von einer „vernünftigen Entscheidung“, die heute in der Sitzung des Umweltausschusses fiel.

„Wir freuen uns, dass die Landesregierung unseren Dringlichen Berichtsantrag zum Anlass genommen hat, einen Erlass zur Lockerung der landesweiten und flächendeckenden Stallpflicht herauszugeben. Der neue Erlass der Umweltministerin war mehr als überfällig für die Rassegeflügelzüchter. Wir werden aufmerksam beobachten, ob die Ausnahmegenehmigungen in den weiterhin bestehenden Risikogebieten tatsächlich von den Veterinärbehörden neu geprüft und im Sinne der Rassegeflügelzucht zeitnah bearbeitet werden“, sagte Löber am Donnerstag in Wiesbaden.

Die wegen der Vogelgrippe landesweit und flächendeckend angeordnete Stallpflicht für Wirtschafts- und Rassegeflügel gefährde den Zuchtbestand der Rassegeflügelzüchter in Hessen. „Seit dem Erlass des Umweltministeriums im November vergangenen Jahres sterben bei den Züchtern alter Geflügelrassen die Tiere in den Betrieben, weil diese Arten nur in freier und extensiver Haltung überleben können. Das ist mit dem Tierschutz nicht vereinbar“, so Löber. Zudem sei die Nachzucht der Tiere unter Stallbedingungen nicht möglich. Die Arten seien somit vom Aussterben bedroht.