Transport von Windkraftanlagen setzt der Polizei zu

Der Polizei im Landkreis Marburg-Biedenkopf entsteht durch die Begleitung der Großraum- und Schwertransporte zum Bau von Windkraftanlagen eine erhebliche zusätzliche Arbeitsbelastung. Zur Sicherung der Transporte waren in den beiden vergangenen Jahren 1.132 Einsätze nötig. „Das ist eindeutig zu viel. Eine Entlastung ist dringend nötig“, sagt Angelika Löber, Landtagsabgeordnete der SPD und forderte von der Landesregierung detaillierte Informationen.
In der Regel sind zwei Polizeibeamte rund eine Stunde im Einsatz, um den Transport einer Windkraftanlage zu begleiten. Da die Polizei in Hessen derzeit über zu wenig Kräfte verfügt und deshalb in einer hochbelasteten Arbeitssituation steckt, ist solch ein zusätzlicher Dienst kaum zu leisten. Auch die Hessische Landesregierung bewertet diesbezügliche Einsätze der Polizei im Landkreis Marburg-Biedenkopf als hoch und sicherte Angelika Löber ein konstruktives Vorgehen zu.
Noch in diesem Frühjahr soll dem Bundesrat ein Entwurf vorgelegt werden, der es ermöglicht, sogenannte Verwaltungshelfer einzusetzen. Die privaten Begleiter verfügen über keinerlei Entscheidungsgewalt, sie setzen behördliche Anordnungen um. Außerdem sollen Begleitfahrzeuge weiterentwickelt, Ampeln aufgestellt und auf Bundesebene die Möglichkeit geschaffen werden, dass sogenannte „Beliehene“ aus anderen Bundesländern den Einsatz begleiten und eigenmächtige Entscheidungen treffen können.
Das Präsidium für Technik, Logistik, Verwaltung erhob von den Transportunternehmen für die polizeiliche Begleitung der Großraumtransporte im Landkreis Marburg-Biedenkopf in den vergangenen beiden Jahren rund 770.000 Euro.