Kritischer Umgang mit dem Ergebnis zur Glyphosat-Studie notwendig

Glyphosat beeinträchtigt die Artenvielfalt. (Foto: S. Mösch / naturimdetail.de)

Ein neues Gutachten der Chemikalienagentur ECHA in Helsinki stuft den Unkrautvernichter Glyphosat als nicht krebserregend ein. „Dieses Ergebnis ist äußerst kritisch zu betrachten“, sagte Angelika Löber, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag am Montag. Dass eine krebserregende Wirkung von Glyphosat nicht nachweisbar sei, ändere nichts an der Tatsache, dass die Artenvielfalt durch das Mittel bedroht und die Umwelt geschädigt werde. „Alle Verantwortlichen haben an dieser Stelle eine Vorsorgepflicht. Ich sehe den Einsatz von Glyphosat als höchst gefährlich an. Zum Wohl von Natur, Tier und Mensch muss es langfristig zum Verzicht auf dieses Pestizid kommen“, mahnte Löber.
Die ECHA untersuchte im Auftrag der Europäischen Union den Stoff Glyphosat, der bislang im Verdacht stand, krebserregend zu sein. Ende dieses Jahres wolle die EU-Kommission darüber entscheiden, ob Glyphosat weiterhin zugelassen sein solle. Die ECHA stufte das Mittel als eine Substanz ein, die Augen stark schädigen könne und giftig für Organismen im Wasser sei. Ausdrücklich erklärte die Agentur auf ihrer Internetseite, dass ausschließlich die Gefährdungseigenschaften des Stoffes Glyphosat untersucht wurden. Die Risiken der Aussetzung indes seien nicht betrachtet und auch nicht bewertet worden.
Glyphosat sei der meist genutzte Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln Europas. Die Internationale Behörde für die Krebsforschung, IARC, habe das Mittel als wahrscheinlich krebserregend eingestuft. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin habe im vorigen Jahr empfohlen, das Mittel als „organschädigend bei wiederholtem Gebrauch“ zu klassifizieren.