Landesregierung vernachlässigt das Thema der Sozialen Landwirtschaft

Die umweltpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Angelika Löber, hat die schwarz-grüne Landesregierung nachdrücklich aufgefordert, das Thema der sogenannten Sozialen Landwirtschaft stärker in den Fokus zu rücken. Die Soziale Landwirtschaft verbindet soziale und pädagogische Aspekte mit der Arbeit in der Landwirtschaft. Löber sagte dazu am Montag in Wiesbaden: „Die Chance, Menschen mit schwierigen Biografien und geistigen Einschränkungen zu einem normalen Lebensalltag zu verhelfen, darf nicht ungenutzt bleiben. Die Fördermöglichkeiten für Initiativen der Sozialen Landwirtschaft sind differenziert und teilweise kompliziert zugänglich, da es bislang keine zentrale Beratungsstelle gibt. Der „Bürokratie-Dschungel“ stellt für viele ein Hindernis dar.“
Die hessische Landesregierung sehe bisher nicht vor, solche Initiativen durch Fördergelder oder eigene Beratungsmöglichkeiten zu unterstützen. Interessenten sollten bislang lediglich über unspezifische Programme Unterstützung beantragen. Dies erschwere die Arbeit der Initiativen und Einzelpersonen erheblich, da Nischenprojekte seltener unterstützt würden.
„Die Landesregierung aus CDU und Grünen möchte weder ein Konzept, noch eigene Informationsmöglichkeiten für Betroffene zur Verfügung stellen, weil sie offensichtlich keinen Handlungsbedarf sieht. Der Verweis auf andere Geldgeber darf nicht die Herangehensweise einer Landesregierung sein“, so die SPD-Politikerin.
Bislang würden viele Initiativen und Vernetzungsmöglichkeiten in diesem Bereich ehrenamtlich betrieben. Durch das bisherige Handeln der Landesregierung werde die Soziale Landwirtschaft von öffentlicher Seite weitestgehend im Stich gelassen.