Wir brauchen ein mutiges Umdenken

Die umweltpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Angelika Löber, hat der hessischen Landesregierung einen „zu lapidaren Umgang beim Thema Wasser“ vorgeworfen. Der Landtag debattierte am Mittwoch die Beantwortung einer Großen Anfrage der SPD zur ökologischen Belastung durch Trinkwasserförderung. Löber sagte dazu: „Wasser ist ein unersetzbares Gut. Deshalb muss es Thema jeder Beschlussvorlage werden. Es liegt in der politischen Verantwortung, Entscheidungen vor dem Hintergrund der nachhaltigen Wasserversorgung zu treffen.“
Es dürfe nicht länger sein, dass Entscheidungen getroffen würden wie beispielsweise die Ausweisung neuer Gewerbegebiete, ohne die Auswirkungen auf die Wasserversorgung zu berücksichtigen. Die Folge davon sei, dass Wasser aus entfernt gelegenen Versorgungsgebieten immer mehr in Ballungszentren, wie dem Rhein-Main-Gebiet, gepumpt werden. Es komme in den beanspruchten Regionen zu Absenkungen im Grundwasserbereich und zu Austrocknungen von Auen und Wäldern. Die ökologisch verantwortbare Ressourcenverwaltung des Wassers unterliege ausschließlich und vollständig der Politik.
Löber forderte zum Umdenken auf. Die Entwicklung und Planung der Regionen müsse sich nach dem Vorkommen des Wassers und den Auswirkungen auf die Wasserversorgung richten. In Zeiten der Globalisierung sei es nicht wirklich erheblich, wo ein Unternehmen sich ansiedelt. Zudem müssten die Kontrollen der belastenden Rückstände im Wasser verstärkt und die Belastungen durch Medikamente und Reinigungsmittel verringert werden. Um die äußerst hohe Nitratbelastung zu reduzieren, müssten Landwirte nicht nur ideell, sondern insbesondere auch finanziell unterstützt werden.
„Sauberes Wasser ist schließlich ein Menschenrecht ist. Dieses zu sichern sind wir verpflichtet“, sagte die Umweltexpertin.