
Angaben des statistischen Landesamtes sind nicht immer fehlerfrei. Das wurde im Rahmen eines Auskunftsersuchens von Angelika Löber, Abgeordnete der SPD, an den Hessischen Landtag deutlich. Diese Tatsache dürfen wir nicht tolerieren. Um Hessen weiterzuentwickeln, brauchen wir genaue Zahlen, sagt die Verbraucherschützerin.
Thematisiert wurde die Nahversorgung mit Lebensmitteleinzelhandelsgeschäften. Anhand von Antworten der Landesregierung, die sich auf Aussagen des statistischen Landesamtes berief, zeigte sich, dass nicht alle vorhandenen Lebensmitteleinzelhandelsgeschäfte auch tatsächlich erfasst sind.
Grund dafür, so erklärt Minister Tarek al Wazir, sei, dass die Daten des Hessischen Statistischen Landesamtes auf Auswertungen des Unternehmensregisters beruhen, in dem mehrere Verwaltungsdaten zusammenlaufen. Wie etwa die der Bundesagentur für Arbeit, der Finanzbehörden, der Handwerkskammern und der Industrie- und Handelskammern. Betriebe würden nur in das Register einbezogen, sofern sie sozialversicherungspflichtig Beschäftige hätten. Auch würden von der Bundesagentur für Arbeit nur Masterbetriebe erfasst, nicht aber ihre Filialen.
Wir können nicht tolerieren, dass unsere Statistiken nicht der Realität entsprechen, erklärt Angelika Löber. Die Landesregierung schiebe die Fehlerquote in die Schuhe der Verwaltungen, die nicht sauber genug arbeiten. Das System der Datenerfassung muss hinterfragt werden, so die Abgeordnete. Ohne genaue Angaben sind Sachverhalte nicht einschätzbar. Um Probleme in Hessen anzugehen und die Infrastruktur des Landes weiterzuentwickeln, brauchen wir realistische Zahlen