Die vor über einem Jahr eingeführte Umweltlotterie GENAU erwirtschaftet kaum Mittel zur Unterstützung von Umweltprojekten. Stattdessen fließt der überwiegende Teil der Spielerlöse in den Landeshaushalt und in die Verwaltung und das Marketing der Lotterie. Die umweltpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Angelika Löber, hat der Landesregierung deswegen vorgeworfen, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Lotterie in die Irre zu führen. Sie sagte am Dienstag: Die Lotterie ein Prestigeobjekt der Grünen ist in jeder Hinsicht ein Flop. Statt der erhofften zehn Millionen hat das ökologisch bemäntelte Glücksspiel im vergangenen Jahr nur 3,6 Millionen Euro an Einnahmen gebracht. Nach den Gewinnausschüttungen flossen 600.000 Euro davon als Lotteriesteuer in die Kassen des Landes. Und stolze 500.000 Euro verbraucht die Lotterie für sich selbst, also für Verwaltung und Werbung. Für den eigentlichen Zweck, die finanzielle Unterstützung von Umwelt- und Naturschutzprojekten, wurden gerade einmal 390.000 Euro eingesetzt. Angesichts dieser Zahlen müssen sich die Spielteilnehmerinnen und teilnehmer, die glauben, mit ihrem Tippschein etwas für den Naturschutz zu tun, regelrecht betrogen fühlen.
Die Abgeordnete wies darauf hin, dass die Einnahmen der Umweltlotterie im laufenden Jahr 2017 voraussichtlich nur noch 1,2 Millionen Euro betrügen, also weniger als die Hälfte des Vorjahres. Und im Entwurf ihres Doppelhaushaltes 2018/2019 erwarte die Landesregierung nur noch Erlöse von 130.000 Euro. Faktisch wird die Umweltlotterie damit zum Selbstzweck, für die Umwelt leistet sie jedenfalls kaum einen Beitrag, sagte Angelika Löber.
Wer den Naturschutz ernst nimmt und entsprechende Projekte fördern will, darf die Finanzierung nicht von einer Lotterie abhängig machen, so die Abgeordnete. Das Ganze ist eine Farce, sagt sie. Es soll der Bevölkerung glauben machen, dass GENAU eine tolle Sache der Grünen-Ministerin ist. Doch wer genau hinschaut, merkt, dass die Landesregierung hier wie so oft heiße Luft verkauft, so Löber.