Die hessische Filmwirtschaft sieht sich mit deutlichen Problemen konfrontiert. Das bestätigt die Antwort des hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst auf die Kleine Anfrage der SPD-Abgeordneten Angelika Löber zur Filmförderung in Hessen.
In den Gewerken herrsche ein so massiver Fachkräftemangel, dass es zu Verzögerungen bei Filmproduktionen käme. „Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Teilweise werden durch den Fachkräftemangel sogar die Dreharbeiten von Filmproduktionen in andere Bundesländer verlegt“, berichtet Löber, die für die hessische SPD-Fraktion als medienpolitische Sprecherin fungiert. „Es kann nicht sein, dass Dreharbeiten aufgrund von Fachkräftemangel nicht in Hessen stattfinden können. Ich sehe die Landesregierung in der Pflicht, hier zu handeln“, so Löber.
Das Ministerium für Wissenschaft und Kunst bestätigt der Abgeordneten in der Antwort, dass sowohl im Bereich Kamera, Ton und Bildverarbeitung sowie Beleuchtung und Sound Design Arbeitskräfte fehlen würden. „Allerdings wird in keiner Weise gesagt, welchen Umfang dieser Fachkräftemangel tatsächlich hat und welche Maßnahmen die Regierung dagegen in die Wege leiten möchte“, zeigt sich Löber verständnislos. „Die Landesregierung hofft, mit ihrem Schweigen das Ausmaß der Situation unter den Tisch kehren zu können. Wir werden aber keine Ruhe geben, bis sinnvolle Schritte gegen den Fachkräftemangel in die Wege geleitet werden“, sagt die Abgeordnete der SPD.
Ferner kritisiert Löber, dass es von dem Ministerium zwar heiße, dass in Zukunft Anreize zur Gründung von Filmproduktions- oder Filmdienstleistungsunternehmen gesetzt werden sollen, um die Lücke des Produktionsvolumens auf dem freien Markt zu schließen, aber in keiner Silbe darauf eingegangen würde, welche Form diese Anreize tatsächlich haben sollen. „Mit reinen Floskeln kommen wir hier definitiv nicht weiter. Es braucht strukturierte und durchdachte Maßnahmen, um das Problem in der hessischen Filmwirtschaft in den Griff zu bekommen“, konstatiert Löber.