Landesregierung sieht keinen Bedarf in einem verpflichtenden Hundeführerschein als Prävention vor Beißattacken und für mehr Tierschutz

Die heimische Landtagsabgeordnete Angelika Löber (SPD) zeigt sich über die Äußerung der schwarzgrünen Regierung verwundert und betont die deutlichen Vorteile der Sachkundeprüfung für das Halten von Hunden

Eine für alle Hundebesitzer verpflichtende Sachkundeprüfung für das Halten eines Hundes, diese befürwortet die SPD-Landtagsabgeordnete Angelika Löber. Seit Juli 2013 muss die Sachkundeprüfung bereits in Niedersachsen von jedem Halter abgelegt werden. Nun hat Löber die hessische Landesregierung in einer Kleinen Anfrage um eine Stellungnahme gebeten, ob diese Möglichkeit auch für Hessen denkbar ist.

„Durch einen allgemein verpflichtenden Hundeführerschein wäre sowohl Mensch als auch Tier geholfen“, sagt Löber. Da sich die Besitzer im Rahmen des Hundeführerscheins expliziter mit den Bedürfnissen und Verhaltensweisen des Tieres auseinandersetzen würden, könnten Beißattacken durch Hunde auf Menschen verringert werden. In vielen Fällen ließe sich bei Beißattacken nämlich nicht die Schuld bei dem Tier finden, sondern bei seinem Besitzer, da dieser den Anforderungen die das Tier stelle, nicht gerecht werden würde.

Die schwarzgrüne Landesregierung erkennt an, dass von der Rassezugehörigkeit keine Rückschlüsse auf das Wesen eines Hundes gezogen werden können. „Daraus lässt sich schlussfolgern, dass nicht abzusehen ist, von welchem Hund eine Gefahr durch Beißattacken auf Menschen auszugehen ist“, betont Löber. Umso bedauerlicher sei es, dass sich die Landesregierung an dem Vorstoß aus Niedersachsen kein Beispiel nehme.

Ein weiterer Aspekt, der für einen verpflichtenden Hundeführerschein spräche, sei der verbesserte Tierschutz. „Wenn gewährleistet ist, dass sich der Hundehalter mit dem Verhalten des Tieres auskennt und dieses zu deuten weiß, sollte davon auszugehen sein, dass das Tier artgerechter gehalten wird“, berichtet Löber.

„Leider scheinen diese Argumente bei der Landesregierung nicht anzukommen, da keinerlei Maßnahmen zur Verbesserung des Tierschutzes in Aussicht gestellt werden. Das impliziert unter anderem, dass auch keine Förderungen von Hundeschulen geplant sind“, so die SPD-Abgeordnete.