Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt am 22. Mai 2021

Landesregierung hat beim Artenschutz versagt!

„Die hessische Landesregierung hat mit ihrer Biodiversitätsstrategie das Ziel, bis Ende 2020 die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten in Hessen deutlich zu verbessern, auf ganzer Linie verfehlt“, wirft die SPD-Landtagsabgeordnete Angelika Löber der Schwarz-Grünen Koalition vor. Statt einer Verbesserung sei in den sieben Jahren seit dem Verkünden der Strategie für viele Arten sogar eine Verschlechterung eingetreten. Dies wurde jüngst auch durch einen Bericht des NABU Hessen belegt.

Demnach sind in Hessen zwischen 2007 bis 2019 die Vogelarten Spießente, Birkhuhn und Uferschnepfe als Brutvögel komplett ausgestorben. Ebenso hat sich die Zahl der zu schützenden Arten, die sich in einem „ungünstigen Erhaltungszustand“ befinden, von 44 auf 61 erhöht. Auf der anderen Seite hat sich der Erhaltungszustand von 13 Arten, die bislang als „günstig“ eingestuft wurden, sogar verschlechtert – darunter mehrere Fledermaus- und Amphibienarten sowie der Ameisenbläuling und die Zauneidechse.

Besonders drastisch ist der Rückgang bei den Vogelarten. „Der hessische Bestand von Braunkehlchen, Wiesenpieper und Rebhuhn hat in den letzten 12 Jahren um die Hälfte abgenommen. Bei Kiebitz, Grauammer, Goldammer und Feldlerche sind es 20 Prozent“, zitiert Löber aus dem Gutachten des NABU.

Sie unterstützt daher den Fünf-Punkte-Plan, dessen Umsetzung der NABU von der Landesregierung fordert. Darin spricht sich der Naturschutzbund für umfassende Artenhilfsprogramme zur ungestörten Fortpflanzung und ausreichend Nahrung für bedrohte Tier- und Pflanzenarten, Maßnahmen zum Bremsen der Klimaerwärmung wie etwa Programme zum Energiesparen und zur Förderung der Solarenergie auf Hausdächern sowie das Bereitstellen neuer Lebensräume für gefährdete Tiere und Pflanzen auf landeseigenen Flächen aus.